Carla Solina: Der Weg in die Berge. Eine Frau bei der kurdischen Freiheitsbewegung (1997)

Im Zusammenhang mit dem kurdischen Befreiungskrieg ist vom „in die Berge gehen“ die Rede, wenn sich jemand der kurdischen Guerilla anschließt. In diesem Falle ist es Carla Solina, geboren in Norditalien, deren „Weg in die Berge“ sie Mitte der 1990er-Jahre nach Südkurdistan führt. Dort lebte, kämpfte und arbeitete sie ein Jahr lang eng mit der kurdischen Guerilla zusammen. Ihre Erfahrungen hält sie fotografisch, sowie in Form von Berichten in diesem Buch fest. Die Lesenden erhalten mit Hilfe von ausführlichen Interviews einen Einblick in die Lebensbedingungen der Kämpfer*innen. Ihr Augenmerk richtet sich vor allem auf die kurdischen Frauen und ihre wesentliche Rolle im kurdischen Befreiungskampf und auch den inneren Kampf der Frauen, welchen die Kurdinnen innerhalb der patriarchalen Strukturen in der kurdischen Gesellschaft führen, lässt sie nicht außen vor.

Herausgegeben wurde das Buch übrigens vom Verlag Edition Mezopotamya, welcher im Februar 2019 durch den deutschen Staat verboten wurde. Unterstellt wird dem Verlag nämlich eine Unterorganisation der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) zu sein. Der Verlag veröffentlichte Bücher zur kurdischen Geschichte, zur kurdischen Frauenbewegung, Romane und vieles mehr in verschiedenen Sprachen. Um der Zensur entgegenzuwirken, machten die Verlage edition 8, Mandelbaum Verlag undUnrast Verlag einige wichtige deutschsprachige Titel in einer Gemeinschaftsedition wieder zugänglich